Im Folgenden wird der Betriebsauflauf eines Recyclingwerks am Beispiel von Altreifen als Eingangsmaterial aufgezeigt. Die Animation am Ende verdeutlicht den Betriebsablauf.
Ein leerer Reaktionsbehälter wird mit ganzen Pkw-Altreifen, ohne Felge, bestückt. Durchschnittlich fasst ein Behälter 800 kg. Anschließend wird der Deckel aufgesetzt und fest mit dem Behälter verschlossen. Der bestückte Behälter wird in den Wartebereich gebracht. Soweit sich das Werk in Klimaregionen mit kalten Wintern befindet, ist der Wartebereich mit der warmen Abluft aus der Abkühlung beheizt.
Der bestückte Behälter wird nun in einen Ofen gestellt. Das Einfahren des Behälters in den Ofen erfolgt automatisch. Durch Betätigen des START-Knopfes wird der Prozess gestartet.
Zuerst findet ein Check-Up statt, um sicherzustellen, dass alle Verbindungen korrekt sind. Nun wird Hitze auf den Behälter gegeben und der Pyrolyseprozess startet. Während des Prozesses entsteht Gas, das direkt zur Kühlschlange geleitet wird. Dort kondensiert das Gas größtenteils zu Öl. Das Öl wird in einem Öl-Tagestank gesammelt und bei Erreichen eines definierten Füllniveaus in den Öl-Sammeltank gepumpt. Das Restgas wird über einen Tröpfchenabscheider direkt zu den BHKWs geleitet und dort energetisch verwertet.
Der Prozess läuft voll-automatisch ab und dauert insgesamt acht Stunden.
Anschließend wird der Behälter aus dem Ofen entnommen und sofort der nächste befüllte Behälter eingestellt. Der fertige und noch sehr heiße Reaktionsbehälter wird in den Bereich »Abkühlung« transportiert. Dort kühlen der Behälter einschließlich der in ihm befindlichen Feststoffe, BERAHN®-Kohlenstoff und Federstahl, auf Umgebungstemperatur herunter.
Anschließend wird der Behälter zur Entleerung mit Trennung transportiert. Der Deckel wird abgenommen und der Inhalt in die Trennung entleert. Innerhalb der Trennung werden der Federstahl und gegebenenfalls textile Bestandteile vom Kohlenstoff getrennt. Der BERAHN®-Kohlenstoff wird in Big Bags abgesackt. Der Stahl wird direkt zur Presse geleitet und dort in eine handliche Größe gepresst. Auch diese Vorgänge laufen automatisch ab. Die Entleerung mit Trennung ist so konzipiert, dass keinerlei Kohlenstoffstäube in die Umgebung gelangen.
Der leere Reaktionsbehälter kann nun neu bestückt werden.
Auf Grund des beschriebenen Betriebsablaufs empfehlen wir zur Gewährleistung eines effizienten Arbeitsablaufs, innerhalb einer Halle maximal 30 Module zu betreiben.
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