Allgemeine Fragen
CRS-BERAHN®, k-CRS-BERAHN®
Diese Frage impliziert zwei unterschiedliche Sachverhalte: einmal die größte/kleinste Kapazität eines Moduls und einmal die Größe und damit Kapazität eines Werks. Grundsätzlich ist die Kapazität eines Moduls abhängig vom Eingangsmaterial und der Form, in der es vorliegt. Bei Reifen, beispielsweise, beträgt die Kapazität pro Modul 2,4 Tonnen pro Tag (24h) während die Kapazität eines Moduls beim Recycling von Altöl bei 5,38 Tonnen liegt. Die Kapazität eines Moduls ist nicht veränderbar. Sie ist immer auf das Eingangsmaterial angepasst.
Die Größe und damit Kapazität eines Werks ist entsprechend ebenfalls abhängig von der Art des Eingangsmaterials und der Anzahl der Module. Die kleinste Werksgröße ist jene, bei der Ihr Werk wirtschaftlich arbeitet. Nach oben ist der Anzahl der Module keine Grenze gesetzt. Wir empfehlen jedoch aus Effizienzgründen, pro Produktionshalle maximal 30 Module zu betreiben.
Die optimale Größe eines Werks wird anhand der Art des Eingangsmaterials und Ihrer angegebenen Menge pro Jahr berechnet.
Beispielberechnung für Pkw-Altreifen
Sie möchten pro Jahr 8.000 Tonnen Pkw-Altreifen recyceln. Ein Modul verwertet durchschnittlich 2,4 Tonnen pro Tag. Bei angenommenen 332 Arbeitstage pro Jahr (worst case) müssen pro Tag 24,1 Tonnen Altreifen recycelt werden. 10 Module sind ausreichend, um Ihr Ziel zu erreichen: 10 Module x 2,4 t pro Tag x 332 Tage = 7.968 Tonnen Altreifen
Ja.
Fragen zu Abfallarten
Grundsätzlich können alle kohlenwasserstoffhaltigen Abfälle einer Pyrolyse unterzogen werden. Jedoch kann nicht jedes Eingangsmaterial wirtschaftlich behandelt werden.
Unsere Technologie führt nicht nur Pyrolyseverfahren durch. Beim Altöl-Recycling, z. B., findet eine Desorption statt. Neben Abfällen können auch Produkte mit unserer Technologie veredelt werden, soweit das Problem kohlenwasserstoffhaltige flüchtige Bestandteile sind.
Abfälle, die mit dem CRS-BERAHN® mittels Pyrolyse behandelt werden können: (Liste nicht abschließend)
- Gummiabfälle jeglicher Art: Reifen, Förderbänder, gummierte Ketten, gummierte Bauteile, Gummikabel, und so weiter
- Bioabfälle jeglicher Art: Raps-Pellets, Reisschalen, Palmölreste, Grün-Abfall, Sägewerkabfälle, Klärschlamm und so weiter
- Sonstige: Spuckstoffe (z.B. aus der Herstellung von Windeln), mit Öl kontaminierte Textilien (z.B. aus der Reinigung von Öl-Tanks), und so weiter
Verschiedene Plastikarten, wie PET oder PA6, sowie Materialien in Pulverform können mit dem CRS-BERAHN® nicht behandelt werden. Auch Halogen-haltige Eingangsmaterialien sind nicht geeignet.
Nein. Die Reifen werden als Ganzes dem Prozess unterzogen. Dies gilt auch für Riesen-Reifen.
Das Schreddern von Reifen erfordert einen hohen Energie- und Wartungsaufwand für die Maschinen. Schon aus Energieeffizienzgründen ist diese Vorbehandlung nachteilig. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich während des Schneidevorgangs Hitze entwickelt und sich dadurch der Stahl in den Gummi einbrennt. Das wirkt sich bei der Pyrolyse negativ auf die Qualität des Kohlenstoffs aus. Die Qualität des Kohlenstoffs ist in der Regel jedoch entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des Werks.
Sehr leichte Eingangsmaterialien, wie beispielsweise Industrie-Folienschnipsel oder verschiedene Bioabfälle, sollten vor der Behandlung in Pellets gepresst werden, um einen angemessenen Durchsatz zu erreichen.
Ja.
Fragen zur Technik
Ja. Durch die Verbrennung des Gases und des Öls in einer Stromerzeugungseinheit (z.B. BHKW) entstehen verbrennungstypische Emissionen. Die Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Emissionsgrenzwerte wird bei der Auslegung der Stromerzeugungseinheiten und ggf. Nebenanlagen berücksichtigt.
Wir bieten in der Regel die Technik für komplette Recyclingwerke an. Dies beinhaltet sowohl die CRS-BERAHN® Module als auch die komplette Peripherie bestehend aus Befüllung, Entleerung, Trennung, Sammeltanks für das Öl, Stromerzeugungseinheiten sowie alle notwendigen sicherheitstechnischen Einrichtungen.
Alle Maschinen, Anlagen und Funktionsteile werden von zertifizierten Fachfirmen aus Deutschland und Europa hergestellt. Die Auslegung erfolgt dabei immer auf Basis unserer Anforderungen. Obwohl es sich beispielsweise in der Peripherie um Standardtechnologien handelt, sind diese auf die individuellen Bedürfnisse des Gesamtwerks konfiguriert. Selbstverständlich achten wir bei der Auswahl der Technik außerdem auf den aktuellen Stand der Technik, so dass immer höchste Standards in Bezug auf Sicherheit und Umwelt gewährleistet sind.
Das erste kommerzielle Werk befindet sich derzeit im Genehmigungsverfahren. Es wird in Deutschland errichtet.
Wir haben ein Modul im Industriemaßstab – also in der Größe, die auch in einem Recyclingwerk stehen wird – aufgebaut. Dieses Modul wird jedoch nicht dauerhaft betrieben, da dies nicht wirtschaftlich ist. Wir nutzen es, um neue Materialien unter Realbedingungen zu testen. Das Modul inklusive Nebenanlagen ist vollumfänglich nach dem BImSchG genehmigt.
Grundsätzlich ja. Jedoch müssen im Einzelfall Kosten und Nutzen abgewogen werden.
Fragen zur Wirtschaftlichkeit
Wenn Sie regelmäßig mehr Eingangsmaterial zur Verfügung haben und die Kapazität Ihres Recyclingwerks dauerhaft erhöhen möchten, dann können jederzeit weitere Module aufgebaut und installiert werden.
Die Module arbeiten unabhängig voneinander. Sie können einfach ein Modul abschalten. Das spart Energie- und andere Kosten.
Soweit es sich um artgleiche Abfälle handelt, ja. Sie können beispielsweise alle Arten von Gummiabfällen behandeln, obwohl Sie bisher nur Reifen verwendet haben. Gegebenenfalls müssen Anpassungen im Bereich der Trennung vorgenommen werden, um Störungen vorzubeugen.
Nein. Die Module arbeiten unabhängig voneinander.
Ja. Die Qualitätsmerkmale, wie bspw. beim BERAHN®-Kohlenstoff beschrieben, sind Bestandteil des Vertrags.
Ja. Bei sachgemäßer Handhabung der Maschinen und Anlagen ist ein reibungsloser Betrieb gewährleistet. Einmal im Jahr wird das Werk zu Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten für zwei bis drei Wochen heruntergefahren. Somit liegt die tatsächliche Anzahl an Arbeitstagen mit 344 Tage pro Jahr über der, in der Beispielrechnung, angenommenen (worst case) Auslastung.
Die Module werden 24 Stunden / 7 Tage die Woche betrieben. Ein reguläres 3-Schicht-System berücksichtigt jedoch nur 5 Arbeitstage pro Woche. Es gibt verschiedene Schicht-Modelle, die wir gemeinsam mit Ihnen evaluieren werden.
Die Errichtung des Recyclingwerks setzt ein angemessenes Grundstück sowie eine geeignete Industriehalle voraus. Das Grundstück muss über alle notwendigen infrastrukturellen Anschlüsse wie Telekommunikationsanschlüsse (Telefon, Internet), Wasser- und Abwasser, Strom (auch für die Einspeisung des überschüssigen Stroms) verfügen. Die Standard-Infrastruktur muss in der Industriehalle, in den Sozialräumen und ggf. in den Büroräumlichkeiten installiert sein. An der Halle muss eine Mittelspannungsstromversorgung vorhanden sein.
Während der Errichtung des Werks müssen Sie für angemessenen Baustrom und Sozial- und Büroräumlichkeiten Sorge tragen.
Soweit es sich um Projekte außerhalb der EU handelt, sind in der Regel Logistikkosten, Einfuhrgenehmigungen, Zollgebühren und Dolmetscher vor Ort nicht im Preis enthalten. Genehmigungsgebühren, wie beispielsweise für Baugenehmigungen oder Genehmigungen nach dem BImSchG, sind generell nicht im Preis enthalten, da diese immer vom Antragssteller und somit Sie als Betreiber zu entrichten sind. Neben der Technik sind Dienstleistungen im Preis enthalten. Unser Dienstleistungsspektrum finden Sie hier.
Für diesen Fall bieten wir Forschung & Entwicklungsdienstleistungen an. Hier finden Sie weiterführende Informationen.
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